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Vid
Geschichte und Lage:
Der Ort
liegt zwischen 43o04' nördlicher Breite und 17o37'
östlicher Länge.
Vid liegt 3 km
nordwestlich von Metkoviæ an der Straße, die von Metkoviæ nach Ljubusko,
Bosnien und Herzegowina führt. Der Ort entstand auf den Überresten der
antiken Stadt Narona. Er
entwickelte sich am Fuße des Hügels, um den der kleine Fluss Norin
fließt, der im Volke auch Norilj genannt wird. Die Quelle von Norin
liegt in Prud, er mündet in den Fluss Neretva bei Kula norinska. Auf der
Nord-, Ost- und Westseite „herrschen“ Binse und Schilf. Ein Teil von
diesem Sumpfgebiet dient für den landwirtschaftlichen Anbau. Norin wird
1397 zum ersten Mal erwähnt. (a lo pareco di Norin – Jiricek,
Handelstraßen, S. 79. Heft 200). Zwei Jahre später 1399 werden auch Prud
und der Berg Jasenica, der über Prud liegt in der Anklage eines Bürgers
von Dubrovnik gegen die Frau Vlada und ihre Söhne Jurje und Vukica
Radivojeviæ erwähnt (Spomenici srpski I, Seite 20).
Nach dem Untergang von Narona (im 7. Jh.) gibt es
keine schriftlichen Spuren über die Besiedlung von diesem Ort durch die
Geschichte. Es wird vermutet, dass dieser Ort den Namen nach der Kirche
des hl. Vid aus dem 14. Jh. bekam (schriftliche Arbeit von R. Juriæ,
Hrsg. HAD, Heft 22 aus dem Jahr 2003, S. 336.)die
öfter in den historischen Quellen erwähnt wird. Die Kirche wurde vor
einigen Jahren archäologisch erneuert. Einer der bekanntesten,
einzigartigen Funde um die Kirche ist das frühchristliche Baptisterium
aus dem 5. Jh. mit einem hervorragend erhaltenen Taufbrunnen.
Territorial gehört der Ort der Stadt Metkoviæ und der
Gespanschaft Dubrovaèko-neretvanska an. Laut der letzten Volkszählung
2001, hat Vid 770 Einwohner und ist die größte Siedlung außerhalb einer
Stadt.
Nach der kirchlichen Aufteilung ist Vid eine Pfarrei,
zu der auch die Ortschaften Prud, Dragovija, Podgrede und Ogradj zählen.
Mehr über die Geschichte der Pfarrei erfahren Sie auf der
Internetseite der Pfarrei.
Prud ist der zweite,
bewohnte Ort in der Pfarrei Vid und liegt 2 km nordwestlich, auf der
Quelle des kleinen Flusses Norin.
Interessantes:
Der Ort ist reich an archäologischen Funden. Einige
von ihnen, wie der Marmorkopf der Herrscherin Livia und die vergoldeten
Helmen aus dem 6 Jh., schmücken heute noch die bekanntesten Museen der
Welt. Bereits 1930 wurde in Vid eine der ältesten
Archäologen-Gesellschaften in Kroatien gegründet: "NARONA-društvo za
istraživanje narodne povijesti u Vidu" („Narona – Gesellschaft
für Forschung der Volksgeschichte in Vid“). Mehr erfahren Sie auf
der betreffenden Internetseite. Zur Zeit wird an der Stelle des
antiken Tempels bzw. auf dem damaligen Forum, dem Zentrum der Siedlung
das archäologische Museum gebaut. Das Projekt wird vom Kultusministerium
der Republik Kroatien unterstützt. In Vid gibt es eine archäologische
Sammlung in der Grundschule, in der zahlreiche Exponate ausgestellt
werden.
Außer für Überreste von Narona ist Vid auch für seine
hervorragenden Restaurants und für die kulinarische Spezialität aus
Aalen und Fröschen bekannt. Im Ort gibt es einige
Restaurant-Wirtshäuser, unter denen die bekanntesten "Djudja&Mate",
"Narona", "Vid", "Kod
rodjaka" sind. Außerdem gibt es ein Einzelhandelsgeschäft und das Cafe
„Zavala“, sowie eine Post.
Vid ist auch für das größte Denkmal zu Ehren des
Fürsten Domagoj (Herrscher im 10. Jahrhundert) aus Messing in Kroatien
bekannt. Das Denkmal wurde am 13. Juni 1997 vom ersten Präsidenten der
Republik Kroatien Dr. Franjo Tuðman feierlich enthüllt. Es liegt auf dem
Hügel (die höchste Kote – 58 m über dem Meer) bei der Kirche Gospa od
Snijega (Heilige Maria Schnee), die die Schutzpatronin der Ortschaft
ist. Die Kirche wurde vom dänischen Architekten Ejnar Dyggve 1932 im
Stil der altkroatischen sakralen Bauten projektiert. Das große
traditionelle Volksfest im Ort ist Maria Schnee, das am 05.08. jedes
Jahr stattfindet.
Im Ort wirken einige eingetragene Vereine: "Udruga
laðara Domagojevi gusari"
(Verein der Schiffer „Domagojs Piraten“), "Udruga Vesela bratstva
vidonjskog puèanstva" (Verein „Fröhliche Brüderschaft von Vid“), die die
Karnevalfestlichkeiten organisiert, "Udruga umirovljenika"
(Rentnerverein), "Udruga braènih parova"- Verein der Ehegatten (die
beide Ehegatten stammen aus Vid).
Das Pfarrbüro ist der Herausgeber von "List Župe
Gospe Sniježne" (das Blatt „Maria Schnee“), das zwei Mal jährlich
rauskommt und über die Geschichte und Gegenwart der Pfarrei sowie über
aktuelle Ereignisse berichtet. Bereits 1857 beginnt die Schulbildung in
Vid. Die Schule wurde damals von Don Nikola Veziæ geleitet. Auf der
Hügelspitze, auf der Nordseite des Friedhofs befindet sich die
Leichenhalle, die 2005 gebaut wurde.
Sehenswürdigkeiten:
Überreste der frühchristlichen Basilika unter der
Kirche des heiligen Vid
Vor
dem Dorfeingang, vor der Brücke, liegt die Kirche des heiligen Vid.
Dieser spätmittelalterliche Bau entstand auf den Grundmauern der
frühchristlichen Basilika aus dem 5. Jh., deren Überreste durch die
archäologischen Ausgrabungen im letzten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts
freigegeben wurden. Ein sehr wertvoller archäologischer Fund ist auch
der gut erhaltene Brunnen, der im Baptisterium an der Nordwand der
Kirche liegt. Überreste der Architektur werden konserviert und in situ
Dargestellt, wobei die Teile der frühchristlichen liturgischen Möbel aus
Stein, mit der begleitenden Foto- und der technischen Dokumentation in
der Kirche des Hl. Vid ausgestellt werden. Das Monument zeugt mit seiner
Qualität von der goldenen Ära und von dem heute ausgelöschten
Bischoffsitz Narona.
Forum mit dem Tempel
Nach
der Brücke treten wir in das Forum der alten Narona ein. An diesem Ort
wurde es von den alten griechischen Händlern gebaut. Seine Funktion
blieb bis heute erhalten. Überreste des großen Tempels, der heute unter
dem Baugerüst des Museums, das errichtet wird, liegt, erinnern an die
ersten Jahrhunderte der römischen Herrschaft, unter der die Stadt ihren
Höhepunkt erreichte und auch die zweit größte Stadt auf der Ostküste der
Adria war. Innerhalb des Tempels wurden auch Marmorskulpturen von
römischen Herrschern und deren Familien, entdeckt, welche zu der
bedeutendsten Skulpturensammlung der Welt zählen.
Der antike Dorfkern
Der
alte Dorfkern liegt am westlichen Rande des Forums. Der Bauplan, wurde
seit dem Beginn des 19. Jahrhunderts bis heute nicht geändert. Es ist
besonders angenehm, durch die engen, Steingassen zu spazieren, in
welchen um das Forum herum, zahlreiche Steinhäuser, Häuschen und
Wirtshäuser (Familien-Weinkeller) gebaut wurden. Wer sich die Fassaden
dieser alten Bauten anschaut, wird schnell merken, dass auch in ihnen
zahlreiche antike Denkmäler, entweder als konstruktive Elemente –
Fenster und Türen oder als Verzierung eingemauert sind. Zahlreiche,
antike Elemente, insbesondere Verzierungselemente für die Wände sind
eine Besonderheit der Ethno-Baugeschichte von Vid. Der Einbau von diesen
Elementen zeugt von der Wohnkultur unserer Ahnen, die ihrem Dach über
dem Kopf auch einen ästhetischen Wert geben wollten.
Frühchristliche Basilika in Eresove bare
Wenn
man weiter, die Gassen in Richtung Westen entlang läuft, liegen hinter
dem Feld Bostan die Überreste der frühchristlichen Kirche in
Eresove bare. Diese einfache, dreischiffige Kirche, wurde im 6. Jh. auf
den Überresten der älteren Vorstadtvilla, die wahrscheinlich einer der
angesehenen Familien von Narona gehörte, gebaut. Die heute konservierten
und präsentierten Architekturüberreste zeugen von zwei Bauphasen der
Kirche. Letzte Änderungen der Kirche erfolgten Anfang des 7.
Jahrhunderts, kurz bevor das Leben der Stadt wegen den ungünstigen
historischen Umständen erlischt.
Westliche Festungsmauer mit dem Turm von Eres
Von
Eresove bare bis zur Pfarrkirche auf der Hügelspitze liegen die
Festungsmauern von Narona. Irgendwo auf der Hälfte dieses Wegs, auf den
Grundmauern des antiken Turms liegt der sogenannte Turm von Eres
(Eresova kula). Dieser bedeutende Bau, hütet heute noch die
Erinnerung an seinen Bauherren Don Barisa Eres, der ein besonderer
Mensch war. Don Barisa hat in seinen 1851 erbauten Turm zahlreiche
antike Überschriften eingemauert und damit auch die erste epigraphische
Sammlung dieser Region geschaffen.
Pfarrkirche und Denkmal zu Ehren des Fürsten Domagoj
Am
Ende des Hügels, an der Spitze, finden Sie die Pfarrkirche Blažena
Djevica Marija od snijega (Heilige Maria Schnee-Kirche). Die heutige,
laut einigen Experten dritte Kirche an dieser Stelle, wurde dank
Bemühungen der Pfarrgemeinde errichtet. Das Konzept, mit welchem
Erinnerungen an kroatische Herrscher aufgefrischt werden sollten, wurde
vom dänischen Archäologen und Architekten Ejnar Dyggve angefertigt. Bei
der Kirche befindet sich auch ein Messingdenkmal, das den kroatischen
Fürsten Domagoj (10. Jh.) auf dem Schiff auf dem Fluss Neretva, umgeben
von Schützen darstellt.
Ostmauer
Von
der Kirchenrückwand ausgehend, führt die Treppe an der Ostmauer mit den
Türmen entlang bis zum Mauerwerk, das im Volke Grad (Stadt) genannt
wird. Dieses Monument zeiht schon seit eh und je alle Blicke auf sich
und stellt den meistfotografierten Punkt des Dorfs dar.
Von
Grad, führt Sie der leichte Spaziergang an der lokalen Straße
entlang zum Forum mit Restaurants, in welchen sich der Gast bei der
traditionellen Spezialität mit Aalen und Fräschen, direkt am Steinufer
des kleinen Flusses Norin erfrischen kann.
Übersetzung:
Übersetzungsbüro TRANSlatio
www.translatio.hr
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